Freizeit und Hobby sind ein wunderbarer Ausgleich für die Arbeit, mit der man sein Leben finanziert. Um die laufenden Kosten zu decken und alle Bedürfnisse zu befriedigen ist es notwendig einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Während in der Freizeit der Spaß und die Freude an den Tätigkeiten rund um das Hobby im Mittelpunkt stehen, sind Spaß und Freude beim Geld verdienen weniger häufig anzutreffen. Was aber, wenn es gelingt aus dem Hobby einen Beruf zu machen? Tatsächlich gibt es in verschiedenen Bereichen durchaus Nachfrage. So etwa in der Ahnenforschung. Ein besonders zeitintensives Hobbys, bei dem für viele Menschen das Ergebnis wichtige ist, als die Forschung selbst. Will man mit Ahnenforschung Geld verdienen, dann ist das mitunter garnicht so schwer.
Genealogie
Das Bestreben die eigenen Vorfahren kennenzulernen, ihre Namen, den Wohnort und ein paar kleine Ausschnitte aus ihrem Lebenslauf zu ermitteln und nach und nach einen ansehnlichen Stammbaum zu zeichnen ist für viele Menschen eine starke Motivation. Sie investieren viel Zeit und oft auch viel Geld in das Hobby Ahnenforschung. Bei der Genealogie arbeitet man, sich von den Eltern über die Großeltern zu den Urgroßeltern und all den anderen Generationen davor. Die Basis dafür sind alte Dokumente, die man in erster Linien in den Archiven der Kirche findet. Der Vorgang ist dabei recht einfach. Auf dem Taufschein und im entsprechenden Kirchenbuch finden sich Angaben über die Eltern des Täuflings und deren eigene Taufe.
Spurenleser
So findet man zuerst auf den Taufscheinen der Eltern die Daten über die Großeltern. Es ist die Pfarre, das Datum und eine Laufnummer vermerkt. Mit dieser Angaben kann man an die Pfarre herantreten und einen Auszug aus dem Kirchenbuch anfordern. Dort finden sich die Informationen über die nächste Generation und man kennt Ort und Datum der Urgroßeltern, sowie ihre Namen. In jeder Generation verdoppelt sich die Anzahl der Vorfahren und schon die zehnte Generation umfasst bereits 1.024 Vorfahren. Finden sich alle Daten lückenlos auf, dann kann man sich auf Basis der Kirchenbücher bis an den Anfang des 17. Jahrhunderts durch die Liste seiner Ahnen arbeiten. Schafft man es, 16 Generationen komplett auszuforschen, dann hat man die Daten von 131.070 Personen gesammelt.
Theorie und Praxis
Das jeder Mensch zwei Eltern hat, ist eine biologische Selbstverständlichkeit. Denkt man dieses Prinzip über mehrere Generationen, dann ergibt sich für jeden Menschen eine immer größer werdende Anzahl an Ahnen. Nach 16 Generationen wäre man mit 65.536 Menschen verwandt, die Ende des 16. Jahrhunderts gelebt haben. Durch die Verdopplung pro Generation wären es vor 20 Generationen mehr als eine Million Vorfahren gewesen und irgendwann um das Jahr 1250 bestand die gesamte Weltbevölkerung aus den eigenen Vorfahren. In früheren Generationen finden sich dann mehr theoretische Vorfahren, als es zu dieser Zeit Menschen auf der Erde gab. Das zeigt klar, dass es keinen einfachen linearen Stammbaum, oder eigentlich keine einfache Ahnentafel geben kann. Rein rechnerisch ist das nicht möglich.
Familienbande
Tatsächlich kommt es in den besten Familien vor, dass weitschichtige Verwandte heiraten und Kinder bekommen. So fallen in jeder Generation sehr viele theoretische Vorfahren aus. Heiraten der Urenkel einer der zahlreichen Ururururururgroßmütter und die Tochter einer Urururururugroßmutter, dann verschmelzen diese Linien an der Stelle. Da dies immer wieder passiert, ist die Arbeit an der Ahnentafel, also an der Aufstellung aller bekannten Vorfahren komplizierter, als angenommen. Die einfachere Variante ist es, einen Stammbaum zu erstellen. Damit wird jeweils nur die Vaterlinie verfolgt und man forscht jeweils nach dem Vater des Vaters.
Kompikationen
Aber die Ahnenforschung ist wesentlich komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht. So sind beispielsweise uneheliche Kinder durchaus ein Problem. Speziell wenn man einen Stammbaum aufbauen will. Aber auch bei der Ahnentafel führen die meisten Äste schon nach wenigen Generationen nicht mehr weiter. Die Aufzeichnungen fehlen komplett, sind unleserlich, oder in einer Sprache verfasst, die man selbst nicht beherrscht. Sind die Kirchenbücher ausgeschöpft, dann muss man andere Quellen bemühen. Quellen, die weit weniger organisiert sind und in denen man die Einträge nicht durchgängig nummeriert und nach Datum sortiert vorfindet. Hier muss man handschriftliche Listen durchgehen und einen Namen suchen, der weiterhilft.
Hilfe gesucht
An dieser Stelle endet für die meisten Laien die Ahnenforschung. Ein Eintrag, der am Ende einer Seite unvollständig endet und keinen Hinweis auf die Eltern enthält, oder die Aufzeichnungen sind nicht verfügbar. Man steht vor einer Entscheidung. Entweder man lässt es dabei bewenden und freut sich über die Informationen, die man sammeln konnte, oder man möchte die Lücken füllen. Hier wird häufig Hilfe gesucht. Viele Detekteien sind daher auch auf die Ahnenforschung spezialisiert. Man übergibt ihnen alle gesammelten Informationen und ein Mitarbeiter beginnt mit der Recherche. Eine Alternative ist allerdings, sich an spezialisierte Vereine zu wenden. Oft haben solche Vereine in den verschiedenen Pfarren Ansprechpartner und können Zugang zu Unterlagen erhalten, die nicht digital verfügbar sind. Andere Vereine beschäftigen sich damit, Kirchenbücher systematisch einzuscannen und online verfügbar zu machen.
Mit Ahnenforschung Geld verdienen
Will man selbst mit Ahnenforschung Geld verdienen, dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Einerseits kann man seine Erfahrung und sein Wissen einer Detektei anbieten. Oft erhalten solche Detektivbüros Aufträge vom Land, oder vom Bund, um mögliche Erben Verstorbener auszuforschen. Hier kann man durchaus Geld verdienen. Aber auch ohne eine Anstellung bei einem Privatdetektiv kann man in der Geneatologie wirtschaftlich erfolgreich sein. Man kann seine Dienste über verschiedene Vermittlungsplattformen anbieten, oder Interessenten über Facebook, oder andere soziale Netze ansprechen. Auch die Zusammenarbeit mit einem lokalen Verein ist denkbar. Hier ist aber die Gemeinnützigkeit im Vordergrund und die Verdienstmöglichkeiten sehr beschränkt.
Spannendes Hobby
Die Ahnenforschung ist ein spannendes Hobby. Hat man die eigene Ahnentafel über ein paar Generationen verfolgt verlangsamt sich der Fortschritt immer mehr. Die Recherchen dauern länger und Unterlagen müssen angefordert werden. Man verbringt also viel Zeit damit, auf Antworten und Pakete zu warten. In dieser Zeit hat man ausgiebig Gelegenheit das erworbene Wissen und die Erfahrung auch anderen zur Verfügung zu stellen. Der hohe Zeitaufwand in der Recherche ist oft Grund genug, nach Hilfe zu suchen. So ist es meist problemlos möglich nebenbei eine kleine Entschädigung zu verdienen, oder sogar einen Nebenjob anzutreten.