Im Laufe der Evolution hat der Mensch seine Körperbehaarung abgelegt. Statt dem Fell unserer Vorfahren tragen wir heute schicke Mode. Diese Mode stammt in den allermeisten Fällen aus einem Laden. Einem Laden in dem allerdings nicht nur wir selbst, sondern auch hunderte, oder tausende andere Kunden einkaufen. Die Folge ist, dass dasselbe Outfit in hundert, oder tausendfacher Ausführung existiert. Individualismus ist unter diesen Voraussetzungen schwierig. Eine weitere Tatsache ist, dass die Kleider, die in Europa günstig angeboten werden, oft deswegen so günstig sein kann, weil bei der Herstellung Menschen ausgebeutet werden. Kinder und weitgehend rechtelose Arbeiterinnen und Arbeiter produzieren in stundenlanger, schlecht bezahlter Arbeit, unsere Mode. Wer das nicht weiter unterstützen will und zusätzlich noch ein individuelles Outfit sucht, der könnte einen Kurs „Nähen lernen für Anfänger per Hand“ belegen und sich seine Kleidung, zumindest zum Teil, selbst herstellen.
Schneider
Der Beruf des Schneiders, bzw. der Schneiderin wird selten. Zwar gibt es sie noch in kleinen Lokalen als Änderungsschneidereien, aber die Herstellung von Kleidung passiert heute nur noch in sehr seltenen Fällen durch Schneider. Dabei war dieser Berufsstand im 19. Jahrhundert nicht nur weit verbreitet, sondern auch sehr beschäftigt. Heute, dank Geiz ist geil – Mentalität und einer starken Veränderung der Mode, beschränkt sich das Schneiderhandwerk auf gehobene Herrenmode und Hochzeitskleider. Schneider arbeiten im Theater, oder als Modellschneider. Ein Großteil unserer Alltagskleidung stammt aus Kleiderfabriken. Kleidung selbst zu nähen ist keine Hexerei. Allerdings erfordert die Schneiderei viel Übung und ein breites Wissen um die Techniken und Möglichkeiten.
Nähen lernen
Will man als Anfänger nähen lernen, dann macht es wenig Sinn sich direkt eine High-Tech-Nähmaschine anzuschaffen und loszulegen. Man wird daran nicht lange Freude haben. Zwar wird es, wenn man das Hobby ernsthaft ausüben will, bald notwendig sein, in eine Nähmaschine zu investieren, die ersten Versuche macht man allerdings mit per Hand. Ganz klassisch mit Nadel und Faden kann man loslegen und sich an den verschiedenen Stichen probieren. Ein Kissenbezug, oder ein Tischtuch, das man einfach einfasst, sind Stücke an denen man sich versuchen kann. Das gleichmäßige Nähen ist nicht nur die Grundlage der Schneiderei, sondern auch sehr beruhigend. Ein Fingerhut schützt vor Stichen in die Fingerkuppen. Stoff kann man online, etwa bei Organza Stoff bestellen.
Erste Kleidungsstücke
Bevor man sich an die wirklich großen Dinge wagt und sich eine Bluse, oder eine Hose näht, braucht man zuerst ein geduldiges Model. Eine Puppe bietet sich dazu an. An ihr lernt man als Anfänger das Maß nehmen, das erstellen eines Schnittmusters, das zuschneiden und schließlich das Nähen. Nähen lernen für Anfänger per Hand klappt mit einer, oder ein paar Puppen hervorragend. Je kleiner die Modelle sind, desto besser. Man braucht weniger Stoff, die Teile sind schneller fertig und man muss verliert auch in der ersten, schweren Zeit, nicht die Lust. Mit vergleichbar wenig Aufwand bekommt man so ein schnelles Erfolgserlebnis, oder wenigstens eine zusätzliche Erfahrung. Hat man das Nähen von Hand erst einmal perfektioniert, kann man schon erste kleine praktische Stücke nähen, oder Geschenke herstellen. Ein kleiner Beutel, in den man beispielsweise ein Metallpuzzle steckt, macht ein Kleinod zu einem persönlichen Geschenk. Hefteinbände, ein einfaches Portemonnaie, oder ein neuer Beutel für die Sonnenbrille lassen sich rasch herstellen und verschenken.
Nächste Stufe
Hat man die kleinen Beutel und Täschchen durch, dann kann man sich erstmals an etwas Großes wagen. Der Karneval ist die ideale Zeit. Faschingskostüme, findet man in den verschiedensten Ausführungen in zahlreichen Onlineshops. Hier kann man sich Inspirationen holen und versuchen, eines der Kostüme nachzunähen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Einerseits erfüllt das Kostüm nicht unbedingt den Zweck eines Kleidunsstücks. Es muss also nicht gefüttert und doppelt genäht sein. Einfach genäht soll es so aussehen, dass es zur Verkleidung passt und man erkennbar als Vampir, Krankenschwester, oder Cowboy durchgeht. Selbst wenn man beim Nähen ein paar Fehler macht kann man immer noch als Cowboy mit zu enger Weste, oder Glöckner von Notre Dame gehen.
Fachzeitschriften
Nähen ist ein wunderbares Hobby. Man kann viele tolle Dinge für daheim herstellen, hat immer ein passendes und persönliches Geschenk und fördert zusätzlich das eigene handwerkliche Geschick. Wer nähen kann, der hat kein Problem Kleidung zu reparieren, oder umzuarbeiten und leistet damit einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit. Vieles im Haushalt lässt sich mit Stoff, Nadel und Faden erledigen und spart damit auch bares Geld. Nicht zuletzt liegt Nähen, genauso wie alle anderen handwerklichen Tätigkeiten, voll im Trend. DIY – Do it yourself findet man heute an allen Ecken und Enden. Rund um das Nähen findet man auch viele Fachzeitschriften, die nicht nur Schnittmuster und Inspirationen enthalten, sondern auch Anfängern das Nähen per Hand erklären. Verschiedene Stiche und Techniken werden vorgestellt und können geübt werden. Auch Youtube liefert verschiedene Tutorials, die man in Ruhe ansehen und das wichtigste mitnehmen kann. Nähen lernen für Anfänger per Hand ist auf unterschiedliche Weise möglich. Es macht Spaß, ist praktisch und lässt sich leicht lernen. Kann man erst einmal per Hand nähen, dann kann man sich eine Nähmaschine anschaffen und damit die eigene Produktivität noch weiter steigern.